FAQ Plug&Play Balkonanlagen

Spielt es eine Rolle an welcher Steckdose / Leitung / Phase die Anlage eingesteckt ist?
👉 Nein, es ist völlig egal, weil die Zähler saldieren und die Phasen "ignorieren".

Kann man mehrere 600W Anlagen z.B. an verschiedenen Leitung einstecken?
👉 Man kann, aber man darf nicht. Eine pro Zähler. (Technisch wäre eine pro Sicherung OK)

Wo bleibt die Energie wenn die Module mehr als 600W erzeugen (könnten)?
👉 Die Wechselrichter "entnehmen" den Modulen nicht mehr als 600W, sie sind abgeregelt (gedrosselt) . Ein Überschuss, der irgendwo bleiben muss, entsteht erst gar nicht.

Wie viel erzeugt eine (kleine) Photovoltaikanlage im Jahr?
👉 Das ist relativ einfach. Z.B. 1000W Solarmodule erzeugt bei ca. Südausrichtung und ca. 30 Grad Neigung 1000kWh Strom pro Jahr, auch bei einer Abregelung auf 600W! (Ohne Abregelung eher um 1100kWh.)

Wie viel kann man pro Jahr selber verbrauchen bzw. sparen?
👉 Das ist nicht einfach allgemein zu sagen, da es natürlich auf den Verbrauch, die Höhe des Dauerverbrauchs (Dauerlast) und den Ertrag ankommt. Grundsätzlich gilt: Je kleiner die Anlage desto höher der Eigenverbrauch (1 Modul fast 100%) aber desto kleiner die Ersparnis insgesamt. Und je höher der Dauerverbrauch (Bewohner meist zuhause, grosse Dauerverbraucher, wie Kühlschrank, Tiefkühltruhe, Warmwasseraquarium, Poolpumpe, Wärmepumpe, etc.) desto mehr Eigenverbrauch. Berechnung: XXXX kWh Eigenverbrauch * Preis + XXXX kWh Einspeisung * Rückvergütung = Ersparnis pro Jahr.

Welche Rolle spielt die Ausrichtung und die Neigung?
👉 Eine kleinere Rolle als man denkt, siehe die Grafik. Zumal ca. 50% des Ertrages bei schlechtem Wetter und durch diffuses Licht zustande kommt und dort spielt die Ausrichtung kaum eine Rolle. Bei Anlagen ab 2 Modulen ist mit einer maximalen Leistung von 600W der Eigenbedarf bei Sonne (oben) meist gedeckt, der "Verlusst" würde in der Regel billig verkauft oder gar verschenkt werden. Wichtiger sind also mehr Module, um bei schlechtem Wetter mehr Strom zu erzeugen.






Kann man den Überschuss in Akkus / Batterien speichern?
👉 Man kann, aber das ist unverhältnismässig teuer und lohnt bisher praktisch nie, weder für die Umwelt noch finanziell. Die Gründe: Akkus mit der zugehörigen Regeltechnik (u.a. ein Zähler am Sicherungskasten) sind zu teuer. Anlagen mit wenigen Module produzieren die meiste Zeit keinen Überschuss. Die Rückvergütung (falls das EW sich an die Gesetze hält) ist gestiegen, weshalb die Differenz zwischen Kauf und Verkauf - die einen Akku finanziert - viel geringer ist, als früher. Zusätzliche Module produzieren für weniger Geld mehr nutzbare Energie vor allem bei schlechtem Wetter! 

Berechnung: Preis Anlage mit Speicher - Preis Anlage ohne Speicher. Geteilt durch die realen kWh die durch den Speicher zusätzlich verwendet werden. Max. ca. 200 Tage Nutzung, 80% Effizienz, Erhöhter Eigenverbrauch der Anlage ... minus entgangene Rückvergütung ... !

Wird der Überschuss, der ins Netz geht vergütet?
👉 Ja, die meisten EWs halten sich inzwischen an die Vorgabe aus Bern. In Deutschland meist nicht, man kann es aber beantragen. Hier kann man die Vergütungen für die Schweiz nachsehen: https://www.vese.ch/pvtarif/

Braucht es eine (Bau-) Bewilligung?
👉 Auf einem Dach meist nicht, es sei den das Gebäude ist geschützt oder befindet sich in einer speziellen Zone. An anderer Stelle oft schon, es kommt auf die Gemeinde und den Eigentümer der Liegenschaft an. Gegen eine freie Aufstellung im Garten oder einer Terrasse ist wohl kaum etwas ein zu wenden. Natürlich gilt: Wer viel fragt bekommt viele Antworten. Sprich es stellt sich die Frage, ob man den Amtsschimmel immer füttern muss...
👉 Die Anlagen müssen den Elektrizitätswerken gemeldet werden. Wozu weiss kein Mensch.

Sind die Wechselrichter sicher?
👉 Ja, wenn man sie im Atombunker montiert, der ja auch Vorschrift ist. 
Spass beiseite: Natürlich, das ist Bestandteil der Zulassung solcher Geräte. Die Wechselrichter schalten schneller ab, als man stirbt, bzw. in der Lage ist, den Stecker nach dem Ausstecken zu berühren.

Produzieren die Wechselrichter / Anlagen bei Stromausfall?
👉 Nein, sonst wäre manche Panikmache in den Medien ja noch blödsinner als so wie so schon. Siehe oben, ein Einspeise-Wechselrichter kann und darf nicht zwischen Sicherung, Abschaltung und Stromausfall unterscheiden.

Brauchen "Steckerfertige Solaranlagen" / Plug&Play-Anlagen / Balkonanlagen den FI Typ B?
👉 Nach Meinung des ESTI ja, nach Meinung der Behörden anderer Länder nein. (Scheinbar ist schweizer Strom gefährlicher). Bei allen Wechselrichtern OHNE RCMU (Residential Current Device Unit) ist der FI Typ B (allstromsensitiv) in der Schweiz Vorschrift. Das ist bei den allermeisten Modulwechselrichtern der Fall. (Trotz der allgemeinen Zulassung und der ständigen Isolationsüberwachung). Bei unseren grösseren Anlagen ist die Funktion (RCMU) definitiv im Wechselrichter eingebaut.

Halten Photovoltaikmodule Hagel aus, sind die Module qualitativ gut?
👉 Von seriösen Händlern werden Sie hoffentlich nichts anderes bekommen! "Normale" Module aus Glas sollten ja 30 Jahre bei Wind und Wetter auf dem Dach bleiben...
Bei Plastikmodulen muss man den Herstellern glauben... Glas hält dagegen sicher 1000 Jahre, wie man es an diversen Kirchenfenstern bewundern kann.

Sind manche Module optimiert um den Nachbarn zu blenden?
👉 Nein, da dann weniger Licht auf die Zellen kommen würde, wenn man den Nachbarn sehr  blendet. Die diesbezügliche Frage der Gemeinden (es steht noch im Gesetz) ist deshalb Unsinn. Jedes Fenster blendet bzw. reflektiert Licht um ein Vielfaches besser. (Was man wenn man absichtlich in die Reflektion schaut auch merkt, weil es unangenehm ist.)

Wann sind Modul-Optimierer sinnvoll oder nötig?
👉 In der Regel, daher bei gleicher Ausrichtung und kaum Schatten nicht. Bei lange Schatten und oft im Jahr oder unterschiedlicher Ausrichtung der Module nützen Optimierer. 

Sind unterschiedliche Ausrichtungen zur Ertragsoptimierungen sinnvoll?
👉 Bei kleinen Anlagen in der Regel nicht. Bei 1-2 Modulen ist der Ertrag meist niedriger, als der Verbrauch. Bei mehr Modulen nur theoretisch. Der Gewinn ist gering (ca. 1kWh/Tag), der Aufwand hoch und der Eigenbedarf meist niedriger als 600W. Bei Stringwechselrichtern (nicht Modulwechselrichtern) sollten die Module gleich ausgerichtet sein,

Warum fliegt meine Sicherung oder der FI raus wenn ich die Anlage einstecke?
👉 Wenn die Sicherung ohne FI auslöst ist das Problem grösser. Wenn es "nur" der FI ist, liegt es häufig daran, dass schon zu viele kleine Fehlerströme vorhanden sind oder es ein 10mA statt 30mA FI ist. Testen kann man das, indem man die Anlage an einer anderen Steckdose eines anderen (!) FIs anschliesst. Ansonsten ist das ein Problem für den Elektriker.

Warum funktioniert meine Anlage nicht?
👉 Die Hauptfaktoren: Zu wenig Licht (dunkle Wolken). Sicherung aus. Nicht beide Solarkabel am Modul (den Modulen) angeschlossen. Bei Stringwechselrichtern (nicht Modulwechselrichtern) zu wenig Module angeschlossen, meist min. 2 Module. Wenn das alles OK ist, muss man die Steckdose testen (anderes Gerät anschliessen, Anlage an anderer Steckdose testen) und die Spannung an den Solarkabeln messen. 


Mögen Diktatoren Solarstrom?
👉 Nein keinesfalls! Denn dann können sie weniger fossilen Dreck verkaufen und haben weniger Geld für Waffen und dazu um andere Länder zu überfallen. 😳😳😳


https://www.solarblitz.ch/product-category/solaranlagen-plug-play/


Kommentare, Ergänzungen, Diskussion und Fragen sind willkommen.

(Behauptungen ohne Begründung und Quellenangabe, die ich für Unsinn halte, behalte ich mir vor, kommentarlos zu löschen.)







Kommentare

  1. Ich habe ein e Auto und eine 11KW Walbox und ein Balkonkraftwerk. Angeschlossen über eine eigene Leistung und einen eigenen Sicherungsautomat.
    Könnte ich über eine eigene Leitung und eine eigenen Sicherungsautomat auf eine andere Phase eine zweite Anlage anschließen. Die ich nur beim laden des Autos einschalten würde. Ansonsten konnte sie ausbleiben.

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    1. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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    2. Technisch könnte man auf jeder Sicherung eine Anlage anschliessen. Erlaubt ist leider nur eine pro Zähler! Es gibt allerdings schon EWs, die das nicht ganz so genau nehmen, weil sie genau wissen (in der Datenbank nachsehen können), dass bei einem Kunden kein 600W Worst Case vorliegt (uralte Leitungen und korrodierte Anschlüsse).
      Die 600W-Regel soll die Leitung pro Sicherung (andere Sicherung = andere Leitung) schützen und hat mit den Phasen nichts zu tun.

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