Passivhaus PopUp House Plusenergiehaus

Energiesparen - Plusenergiehaus - Linksammlung - Ideen


Dank meiner Schwester wurde ich auf ein sehr interessantes und günstiges Passivhaus aufmerksam:



Preis Rohbau 2020.08 300€/m², also 100 m² für 30'000 €... incl. Aufbau und Lieferung in Frankreich gratis, wenn ich es richtig verstanden habe. Da ist doch was. Allerdings fehlen noch Ausbauten, ev. Verkleidung Anschlüsse usw. es handelt sich also um etwas zwischen Rohbau und fertigem Gebäude. Der Preis fertig ähnlich oben im Bild: Ab 900€/m².
Man bedenke ein "normaler" Rohbau enthält ausser Steinen und leeren Rohren letztlich nichts. Vor allem keine Isolation, die hier ein Teil der tragenden Struktur ausmacht.
Mehr noch, für Menschen die es einfach mögen, sind OSB-Platten streichbar und so bereits wohnlich. Die Innenverkleidung, Verputz usw. kann entfallen.

Zeitraffer 2 Minuten Youtubevideo 

Laut der Auflistung auf der Webseite des Herstellers (2017) sind je nach Wunsch und Ausbaustandard folgende Kosten zu erwarten (Blau sind gegebene Angaben):


150m2 = 253,33 €/m2 bei 38.000 € für Hauskit und Installation
150m2 = 844,44 €/m2 bei 126.666,67 € Gesamtkosten (ohne Grundstück und Erschliessung)

1%   =  1.266 €  
2%  =  2.533 €    Preliminaries / Vorbereitungen
9%  =  11.400 €  Sitework / Arbeit vor Ort
20% =  25.333 € PopUpHouse kit / PopUp Hauskit (2/3 der 38t.)
10% =  12.666 € Installation / Installation (1/3 der 38t.)
5%   =  5.700 €   Roof watertighness / Dachwasserdichtigkeit
13% =  16.466 € Doors, Windows and shutters / Türen, Fenster und Fensterläden
10% =  12.033 € Cladding / Verkleidung
10% =  12.666 € Electrical work, plumbing heating system / Elektrische Arbeit, Sanitärheizung
22% =  27.866 € Interior design, terrace / Innenarchitektur, Terrasse
Summe 100% = 126.666 €

Brainstorming und Linksammlung dazu:

Da viele der fehlenden Dinge teuer sind, stellen sich mir einige Fragen:
- Selbstversorgung mit Wasser und Strom
- Ersatz und Einsparmassnamen der Zusatzkosten in der Liste oben
Stichworte dazu sind Photovoltaik und Speicher, Hauswasserwerk und Kleinkläranlage, Eigenleistung.

Wasser

Der Wasserverbrauch einer Person liegt laut WP bei 160L/Tag, also bei fast 60m3 im Jahr.
In Weil am Rhein (bei Basel) kostet der m3 etwa 2€.
Zu Zweit kostet die Wasserversorgung also 240€ im Jahr, zu Viert 480 ...

Eine Kleinkläranlage kostet bei Ebay (erster Anahltspunkt) 2000-3000€.
Eine Pumpe für ein Hauswasserwerk und ein Membrankessel (100 L Ausdehnungsgefäß) ca.  300/100€. Zumindest die Regenwassernutzung mit dem richtigen Filter dürfte sich auf Dauer lohnen.

Noch besser: Showerloop für die Dusche und noch mehr ein Opensoursprojekt!
"Unendlich" duschen ohne schlechtes Gewissen! Allein das eingesparte Warmwasser reduziert den Energiebedarf eines Hauses beträchtlich...


Photovoltaik - mein Beruf -

Eine Familie benötigt im Durchschnitt in DACH (Deutschland, Austria, Schweiz) 4000KWh Strom im Jahr. Das kostet mindestens 1000 CHF/€.
Dazu benötigt man eine 4KWp Solaranlage, die natürlich fast nie genau dann soviel Strom produziert, wie man gerade benötigt. Mal mehr, mal weniger.
ABER
In obiger Liste haben wir 3 Positionen für die man PV-Module zumindest teilweise einsetzen kann:
- 12.666 € Roof watertighness / Dachwasserdichtigkeit
- 16.466 € Cladding / Verkleidung
- 12.033 € Electrical work, plumbing heating system / Elektrische Arbeit, Sanitär, Heizung

Es gibt Systeme, um ein wasserdichtes Dach aus Solarmodulen zu bauen! Damit würde man einen grossen Teil der 12.666 € einsparen und für Photovoltaik verwenden können.
Weiter kann die Aussenverkleidung des Hauses durch und mit Modulen realisiert werden, was - sagen wir mal - die Hälfte spart, wenn man davon ausgeht, dass die andere Hälfte der Verkleidungskosten im Inneren des Hauses anfällt.
Dann braucht es eine Heizung:


Heizen

Mit genügend Strom kann man aber mit Infrarotstahlern , also Infrarotheizung (Ebay Wikipedia) arbeiten, die kosten nur ein Bruchteil einer Heizungsinstallation. Wärmepumpen sind ebenfalls sinnvoll. Zumindest in D/CH sind die Vergütungen für Strom oft so gering, ca. 5 Cent / 6 Rappen, dass der Einsatz von Wärmepumpen Sinn mach. Hier wird aus einer KWh Strom 2KWh Wärme.
Laut http://www.energie.ch/heizungsvergleich kostet Wärme 10-20 Rappen / KWh (Holz-Elektro)
Statt Strom für 5-6 Rappen/Cent zu verkaufen macht man daraus besser Wärme (Wasser und Heizung). Diese KWh kostet dann ca. 0.03 CHF/€ statt 10-20! Besser geht es nicht. In einem Passivhaus braucht es wohl kaum mehr.


Passivhaus und Plusenergiehaus

Grob gerechnet ständen hier etwa 20'000 € für Photovoltaik zur Verfügung. Das ergibt ganz grob bei Selbstmontage eine PV-Anlage von 30KWp, 111 Stk. 270Wp Module und 180m2 . Mehr als genug um fast komplett unabhängig zu sein und noch Strom im Wert von ca. 1000€ zu verkaufen.

Damit wäre aber "nur" das Dach von 150m2 gedeckt und 30m2 Wand. Ein Haus von 15x10m hat auf der O/S/W Seite abzüglich Fenster und Türen ein paar m2 mehr Wand.

Ein Haus welches mehr Strom und Wärme erzeugt, als verbraucht, nennt man Plusenergiehaus.

Aus WP: 
"Unter einem Passivhaus wird ein Gebäude verstanden, das aufgrund seiner guten Wärmedämmung und dem Funktionsprinzip, mittels Wärmetauscher Lüftungswärmeverluste zu vermeiden, in der Regel keine klassische Gebäudeheizung benötigt."
Ein wichtiger Punkt ist die Wäremrückgewinnung mittels Wärmetauscher

Relevante Artikel in WP dazu: PassivhausNullenergiehaus, Plusenergiehaus,  Solararchitektur.

Werner Sobek dazu ((* 16. Mai 1953 in Aalen) ist ein deutscher Bauingenieur und Architekt. Er ist ordentlicher Professor an der Universität Stuttgart und Leiter des Instituts für Leichtbau): 


Strohaus bzw. Haus mit Fertig-Wänden aus Stroh


60m² für 27'500€


Das Dach Architekten und die Natur

Eine Sache würde ich ändern, weil sie mir überhaupt nicht gefällt. Das Flachdach mit 0 Grad Neigung! Es gibt das Bonmot, bei einem Flachdach sei es nur eine Frage wie lange es dauert bis es undicht ist. Da man ohne Neigung ein halbes, manchmal mit erhöhtem Rand auch ein ganzes "Schwimmbad" auf dem Dach hat, entspricht eine Undichtigkeit einem Ablauf des Schwimmbads in das Haus.
Aber bitte wozu macht man das? Wasser hat die angenehme natürliche Eigenschaft immer runter zu fliessen. Ein kleines Gefälle von ein paar Grad und in eine undichte Stelle läuft höchstens das Wasser welches gerade "vorbei kommt" und nicht das halbe Schwimmbad...!
Konstruktiv ist weniger Aufwand erforderlich, weil man eben keine Wanne, also kein stehendes Wasser auf dem Dacht hat.
Befindet sich nun das Flachdach noch unter einer Photovoltaikanlage, reicht prinzipiell eine UV beständige wasserdichte Unterdach-Folie für 1 CHF pro m2. Flachdächer mit Kies sind so aufwendig und teuer, dass Glas zumindest in der Schweiz günstiger, haltbarer und dichter ist.
Warum viele Architekten diesen einfachen, naturgegebenen Zusammenhang ausser Acht lassen und ein teureres und schlechteres 0 Grad Flachdach-Schwimmbad bauen, verstehe ich nicht.


Eigenleistung und Ausbaustufen / Teilausbau

Irgendwo las ich zurecht, dass dieses Haus in Teilschritten gebaut werden kann. Sobald die Aussenhülle steht natürlich.
Denn: Sobald die Hülle mit Verkleidung, Dach, Fenster und Türen steht, ist das Haus ja schon fast bewohnbar. Vor allem aber sind Installationen hinter der Holzverkleidung ein Kinderspiel verglichen mit einem Steinbau. Diese werde nachträglich eingebaut und nicht während der Rohbauphase. Warum sollte man aber wie in einem herkömmlichen Haus alles für jede Eventualität vorsehen was man ev. die nächsten 50 Jahre einmal benötigt? Hier schraubt man eine Holzplatte ab, scheidet einen Schlitz in Holz und Styropor und legt die benötigte Leitung hinein, das ist alles.


Dieser Post (gibt wie alle Posts) die Meinung des Autors wieder und soll zur Diskussion anregen.
Wie immer sind Kommentare und Fragen willkommen.



Bilder (von Popup House "geklaut")

























Andere Anbieter insbesondere Blockhäuser als Beispiel

Blockhäuser aus Italien, wobei die Isolation zu klären wäre:
https://www.pineca.it/case-di-legno/
20'000€ für 100m²
https://www.youtube.com/results?search_query=pineca



Aktuell (2022.03) zum Krieg in der Ukraine und Unterkünften für Flüchtlinge. Die Bauart ist nichts besonderes aber interessant weil der Preis dabei steht und nicht ersichtlich ist, warum Menschen die keine Flüchtlinge sind 10 mal so viel ausgeben sollten:
"Es braucht Zement, darauf Holzrahmenbauten, isoliert würde mit Mineralwolle. Die Kosten: 350 bis 550 US-Dollar pro Quadratmeter."






Kommentare und Diskussionen sehr erwünscht!


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