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Reihenschaltung und Parallelschaltung von Solarmodulen

Reihenschaltung (oder Serienschaltung) heisst + an -. Aus 2 * 12V Modulen mit ca. 18V wird so ein 24V Modul mit ca. 36V. Es addiert sich die Spannung. Die Stromstärke (A) bleibt gleich. Daraus folgt: Die Stromstärke (im Endeffekt die Watt bzw. Nennleistung der Module) sollte ähnlich sein. Denn wie in einem Wasserrohr stellt das schwächere Modul mit weniger A (bzw. zB im Schatten) die Engstelle dar und bestimmt die Stromstärke (den Wasserdurchfluss). Deshalb achtet man bei grossen Anlagen darauf, dass alle Module die in Serie geschaltet sind gleich stark sind und nicht unterschiedlich beschattet werden. Beispiel: Ein 12V Modul mit 40W   leistet bei Sonne maximal etwa 20V und 2 A. 20V * 2A = 40W Ein 12V Modul mit 120W leistet bei Sonne maximal etwa 20V und 6 A. 20V * 6A = 120W In Serie erzeugen diese Module bei Sonne (!) 20V + 20V = 40V und 2A. 2A * 40V = 80W Es "fehlen" also ca. 80W, denn 40W + 120W wären 160W ... 😕 Häufig wollen Kunden ein altes Modul

Effizienz, Eigenverbrauch und das liebe Geld

Oft werde ich gefragt: - Wie kann ich meinen Eigenverbrauch erhöhen? - Wie kann ich mehr aus meiner Anlage herausholen? - Wie kann ich den Strom speichern (um weniger zu verschenken oder billig zu verkaufen)? Dazu ein paar Anmerkungen Früher war Solartechnik sehr teuer, vor allem die Module. Deshalb hat man durch verschiedene Optimierungen versucht den Ertrag zu erhöhen. Z.B. Aufständerung, effizientere Geräte, dickere Kabel usw... Heute bringen viele dieser Optimierungen aber weniger zusätzlichen Ertrag, als wenn man das benötigte Geld in zusätzliche Module investiert! Speziell das Thema Speicher ist heute aktuell und wird gepuscht ohne das es sich für die Mehrheit der Kunden finanziell lohnt.  Spass oder Unabhängigkeit ist ein anderes Thema und jedem selber überlassen... Ökologisch ist nur die Technik die Strom einspart oder Strom erzeugt. Speicher / Akkus / Batterien gehören normalerweise nicht dazu. Ganz im Gegenteil! Wenn Akkus dazu führen, dass Anlagen ganz oder t

Einspeisung auf einer oder 3 Phasen?

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Oft wird mir die berechtigte Frage gestellt, ob man bei Plug&Play-Solaranlagen (Balkonanlagen)   nicht Strom verschenkt, wenn man auf nur einer bzw. der "falschen" Phase einspeist. Oder auch an welcher Steckdose man die Anlage anschliessen muss (an der selben Leistung wie z.B. der Kühlschrank). (Update2021.08) Oder auch ob sich eine einphasige Anlage in eine bestehende Anlage mit 3 Phasen einfügt. Kurze Antwort: Vergesst die Phasen! Es spielt keine Rolle auf welcher Phase (Steckdose) man Strom einspeist und auf welcher man Strom verbrauchen.  Die Abrechnung des Versorgers unterscheidet nicht zwischen den Phasen, da der Zähler über alle 3 Phasen saldiert. Vermutlich können die meisten Zähler den Verbrauch der einzelnen Phasen gar nicht einzeln speichern. Die alten Drehscheibenzähler konnten das mit Sicherheit nicht. Denn sie haben nur eine Scheibe für alle Phasen, die den Zähler antreibt und nicht 3. Das Gleiche gilt für Hauseigene Zähler, die z.B. für einen Speicher d

Nennleistung von Solarmodulen nach STC und der Ertrag in der Realität

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Fragen:   - Wie viel Strom erzeugt mein Solarmodul? - Welchen Wechselrichter brauche ich dann? - Ist mein Wechselrichter an der Plug&Play-Anlage / Balkonanlage nicht zu klein? - Warum sehe ich (fast) nie die Leistung, die auf dem Modul steht? Zur Beantwortung dieser Fragen ist es wichtig den realen zu erwartenden Ertrag zu kennen und zu verstehen: Es gibt diverse Verlusste. Man könnte auch sagen, die Nennleistung der Module ist "nur" die Leistung zu speziellen Bedingungen. Die Werte sind in der Realität in Mitteleuropa meist andere und zumeist leider auch schlechtere... STC Die Nennleistung der Module wird nach STC  (Standard-Testbedingungen / Standard Test Conditions)   gemessen: "Die Angaben für Strom , Spannung  und Leistung bei Standard-Testbedingungen gelten bei einer Einstrahlung von 1000 W/m² in Modulebene und einer Modultemperatur von 25 °C" Zum Beispiel verliert man:  - bei einer vertikale Ausrichtung von 0 ° 

Solarstrom und Gleichberechtigung

Liebe Frauen eine Freundin fragte mich scherzhaft ob ich Emails von Frauen bekomme. Ich antwortete scherzhaft leider nicht. Denn natürlich freut mich jede Bestellung. Auch von Frauen. Ernsthaft: Mir ist noch nie aufgefallen, dass ich - soweit ich mich erinnere - keine Bestellung von Frauen erhalten habe. Natürlich entscheiden Paare gemeinsam. Aber der primäre Ansprechpartner war immer der Mann gewesen. Übrigens ist es bei Weiterbildungen ähnlich. Der Frauenanteil beträgt in aller Regel 0% . 0 nicht 20 oder 10 oder wenigstens 5. Nein 0! Vor einiger Zeit war mal eine Frau dabei und ich freute mich und habe sie beglückwünscht. Die Antwort war sie hätte im Büro ab und an mit Kunden zu tun und wolle sich etwas mehr auskennen. Sie war also eher für Administration zuständig. Ähnlich ist es bei meinen Ansprechpartnern im Grosshandel, es sind über 90% Männer. Ich gehe nicht davon aus, dass Frauen durch irgendwelche Zwänge in der Solarbranche nicht arbeiten dürfen. Deshalb frage ich m

Sind Inselanlagen und Akkus wirtschaftlich?

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Diese Frage taucht oft auf, weil mancher verständlicher Weise denkt, mit Akkus bzw. Batterien bzw. Speichern, könne man den Eigenverbrauch erhöhen, statt den Strom dem E-Werk zu verschenken. Oder man könne unabhängig vom (teuren) Netz werden. Kurze Antwort: Inselanlagen und Speicher (Akkus) sind nicht wirtschaftlich, wenn man Netzstrom zur Verfügung hat. Spass und Interesse an Solartechnik aussen vor 😉 Zur genaueren Beantwortung und Erklärung dieser Frage muss man verschiedene Situationen unterscheiden: Inselanlage da kein Netz vorhanden Hier stellt sich die Frage der Wirtschaftlichkeit nicht. Es sei denn der Netzanschluss ist bezahlbar. Wenn dieser zB 10'000€ kostet, könnte man berechnen, was für eine Solaranlage mit Speicher für dieses Geld erhältlich ist. Ansonsten sind bei Inselanlagen eher die Fragen entscheidend, was man ausgeben kann oder will und viel Strom man benötigt. Oder die Versorgung ist nötig, dann muss die Anlage dem angepasst werden. Inselanlage a

Solarstrom lohnt sich in den Philippinen oder Spanien nicht??

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Gleich 2 mal wurde mir heute gesagt es lohne nicht. U.a. wurde pauschal gesagt 10 PHP / Peso seien die günstigste Variante. Günstig für wen wann und was? wäre die Gegenfrage... Meine Eingangsfrage waren die Stromkosten in den Philippinen. Ich wollte wissen ob Familie und Bekannte mit einer kleinen Solaranlage Geld sparen können... Dann hat mir ein Freund aus Spanien gesagt, dort sei Strom zu billig, deshalb würden die Menschen keine Photovoltaik kaufen. Eine kurze Suche ergab laut Eurostat die kWh kostete dort 2016 knapp 22 Cent. Und nie vergessen: Normalerweise steigen die Stromkosten im Laufe der Jahre! Eine Berechnung ob eine Plug&Play-Mini-Solaranlage lohnt Die Stromkosten sind in den Philippinen und Spanien mit 22 €-Cent und ca. 10 PHP (je nach Kurs min 20 Cent) pro kWh (KiloWattStunde) etwa gleich. Wobei ich nicht sicher bin, ob auf einzelnen Inseln die Kosten nicht deutlich höher sind. Als einfach zu rechnendes Beispiel gehe ich von 100kWh im M

Ost/West oder Süd/Nord Ausrichtung von Photovoltaik, Effizienz, Eigenverbrauch und Energiewende

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Warum und wann macht eine Ost/West-Ausrichtung Sinn? Zuerst einmal gibt es eben nicht nur Süd Dächer... Manchmal hat man keine Wahl. Aber das macht nichts! Effizienz und  Eigenverbrauch Der "Verlusst" durch weniger Effizienz  was den Ertrag pro Jahr betrifft, ist nicht sehr hoch. Ca. 10-15% zumeist. Wichtiger ist heute aber der Eigenverbrauch . Man kann ja nur verbrauchen was man erzeugt. Und bei einer reinen Südausrichtung hat man eine Erzeugungsspitze um die Mittagszeit herum und deutlich weniger Ertrag morgens und abends. Bei Ost/West-Ausrichtungen ist die Erzeugung über den Tag verteilt gleichmässiger, da die eine Hälfte morgens mehr zur Sonne ausgerichtet ist und die andere Hälfte abends. Ist die Anlage nicht gross, oder es ist schlechtes Wetter, dann ist eine geringere Effizienz nicht tragisch, weil man dann zu den Randzeiten mehr Strom für den Eigenverbrauch zur Verfügung hat.  Man spart dann je nach Preis/kWh 0.2-0.3 CHF/€ statt nur wenige Rappen bzw.

Plug&Play-Solaranlagen: Kann man die 600W Grenze umgehen?

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Die 600W Begrenzung ist für die Sicherheit sicher richtig. Aber für die Kosten einer Photovoltaikanlage störend... Das Problem und gleichzeitig die Ursache warum immer mehr Menschen eine Solaranlage nicht anmelden möchten sind die Kosten. Vor 10 Jahren kostet eine extra Sicherung und etwas Papierkram und ein paar hundert CHF / €. Heute kostet die Anmeldung einer PV-Anlage leicht 2000 CHF und mehr bzw. zieht in Deutschland einen hohen bürokratischen Aufwand nach sich... Vor allem in der Schweiz waren die Subventionen nicht dazu gedacht, die Bürokratie des Elektrikers und eine 3te und 4te Messung/Kontrolle zu bezahlen, sondern dazu, die Anlagen günstiger und wirtschaftlich zu machen...! Die Kosten der Anmeldung als KO-Kriterium Über 600W AC  (Nennleistung der Wechselrichter) benötigt man einen Elektriker und das wird meist teuer: Extra Leitung, extra Sicherung(en), Anmeldungen (Anschlussgesuch, Installationsanzeige, Fertigstellungsanzeige), Abnahmen, Sicherheitsnachweis (SINA), Ab

Energiewende und ihre Kritiker

Ich sah ein Video von Hans Werner Sinn. Sinn wie Unsinn. Aber man soll ja nicht nur Dinge ansehen, die die eigene Meinung bestärken.... Man suche nach: "Hans Werner Sinn 18.12.2017" Ich bin ehrlich: Der Typ nervt mich einfach. Er tut so, als sei er super schlau und rechne. Aber er trifft alle möglichen Annahmen die dumm und falsch sind... Man kann auch sagen er manipuliert. Warum? Er rechnet vor allem mit heutigen Technologien und Preisen und reitet auf Problemen herum, statt Lösungen zu diskutieren. Auf Problemen die er selber konstruiert wie z.B. die angeblich nötige komplette Speicherung von Erzeugungsspitzen von Erneuerbarem Strom in der Zukunft.  Und vor allem lässt er wie fast alle dummen Kritiker der erneuerbaren Energien die Folgekosten der fossilen Energien einfach unter den Tisch fallen... Immer noch im 21sten Jahrhundert! Ist man ehrlich und tut dies nicht (Klima, Krieg ums Öl, Flüchtlinge, ungeklärte Entsorgung von Atommüll, usw.) sind die Folgekoste